Gabriel Knight III - Blut der Heiligen, Blut der Verdammten - Klassiker-Test - Adventure Corner (2024)

Mit 'Sins of the Fathers' und 'The Beast Within' gelang Sierra unter der Federführung von Jene Jensen der ganz große Coup. Beide Titel heimsten weltweit sehr viel Kritikerlob ein und zeigten, dass Adventures auch mit Tiefgang und Anspruch glänzen können. Zudem setzten beide Spiele neue Maßstäbe in der interaktiven Geschichtenerzählung und dem Charakterdesign. Aufgrund des finanziellen Erfolgs und der durchweg positiven Kritiken der Vorgänger wurde entschieden, die Marke um eine Fortsetzung zu bereichern. Jedoch sollte die Produktion von 'Gabriel Knight 3 Blut der Heiligen, Blut der Verdammten' unter keinem besonders guten Stern stehen. Explodierende Kosten, ein Grafikenginewechsel und drei verschlissene Projektmanager führten dazu, daß das angepeilte Release in 1998 nicht mehr eingehalten werden konnte. Das Projekt stand auf der Kippe. Nach einer Neuausrichtung innerhalb des Teams und mit viel Herzblut konnte das Projekt doch noch vor dem Scheitern bewahrt werden und wurde im November 1999 veröffentlicht. Der Zeitpunkt war jedoch denkbar ungünstig. Das Genre lag im Sterben und war auf einen Schlag unpopulär geworden. Diese erschwerte Ausgangslage führte dazu, dass 'Gabriel Knight 3' trotz positiver Meldungen aus der Fachpresse, wie Blei in den Regalen liegen blieb. Die groß angekündigte Adventurehoffnung wurde zu einem kommerziellen Flop, der Sierra dazu nötigte, sich endgültig aus dem Adventuregenre zu verabschieden. Somit fand eine fast 20-jährige Firmentradition ihr trauriges und unverdientes Ende. Dass 'Gabriel Knight 3' trotz der schlechten Ausgangslage und einigen Ecken und Kanten dennoch ein spannendes und unterhaltsames Spiel markiert, wird dieser Klassiker Test für euch beantworten.

von Mr. Brain 09.08.08

09.08.08

Pocket Twitter Facebook Facebook Messenger Whatsapp Email

Wiedersehen mit dem Schattenjäger

'Gabriel Knight 3' knüpft direkt an die Ereignisse aus den zwei Vorgängern an. Nachdem der Schattenjäger in 'Sins of the Fathers' seiner Bestimmung gefolgt war und den düsteren Voodoo Morden in New Orleans Einhalt geboten hatte, trat er das schwere Erbe seiner deutschen Vorfahren an und zog auf Schloss Ritter nach Rittersberg. Von dort aus löste er in 'The Beast Within' in Zusammenarbeit mit seiner Assistentin Grace Nakimura das Mysterium um den geheimnisvollen schwarzen Wolf, das eng mit dem Tod König Ludwig II verknüpft war. In seinem dritten Abenteuer, das in Form eines Prologs erzählt wird, der als PDF-File dem Datenträger beiliegt, steht Gabriel vor einer neuen, nicht minder schwierigen Aufgabe. Er erhält eine schriftliche Einladung von Prinz James von Albany und entschließt sich, mit seiner Assistentin Grace auf dessen Landsitz in der Nähe von Paris zu fahren.

Dort offenbart der im Exil lebende Prinz dem Duo seine wahre Intention. Als Nachfahre der schottischen Adelsfamilie Stewart mit Verwandschafts-verhältnissen zur bayerischen Wittelsbach-Dynastie wurde ihm zugetragen, dass Gabriel übernatürlichen Phänomenen sehr aufgeschlossen wäre. Der Prinz berichtet, dass seine Familie bereits über viele Generationen hinweg unter Anämie leiden würde, einer Krankheit, die Blutarmut zur Folge hätte. Prinz James glaubt jedoch an keine erblich bedingte Krankheit, sondern ist davon überzeugt, dass seine Familie von den „Besuchern der Nacht“ heimgesucht wird. Diese würden das Blut der Lebenden für ihr Überleben benötigen. Da bisher jeder Versuch gescheitert ist, die nächtlichen Übergriffe abzuwehren, und aus Angst, die Vampire könnten seinen kleinen Sohn Charles als nächstes Opfer heimsuchen, bittet der Prinz nun Gabriel und Grace, sich der Sache anzunehmen. Noch am gleichen Abend bewachen also die beiden die Wiege des kleinen Prinzen. Es dauert nicht lange und Grace verfällt in einen tiefen Schlaf. Bereits kurze Zeit später erscheint eine dunkle Gestalt, die sich in Sekundenschnelle das kleine Baby aus der Wiege schnappt, aus dem Fenster springt und in einem schwarzen PKW verschwindet. Gabriel spurtet geistesgegenwärtig nach draußen und nimmt mit seinem Motorrad die Verfolgung auf. Die Jagd endet an einem Bahnhof in einem Zugabteil, wo der Schattenjäger von einem Komplizen des Entführers hinterrücks niedergeschlagen wird und das Bewusstsein verliert. Kurz davor kann er noch bruchstückhaft die Worte „San Greal“ vernehmen. Hier endet der Prolog und das eigentliche Spiel nimmt seinen Lauf. Im rasant geschnittenen Intro kommt Gabriel an der Bahnhofsstation in Couiza wieder zu sich. Dort vermittelt ihm der Bahnhofswärter ein Hotel im nahe gelegenen Ort Rennes-le-Chateau.

Dieser geschichtsträchtige Ort, der sich im Langudeoc befindet, besitzt viele unerforschte Mysterien. Früher lebten dort unter anderem die Tempelritter und Katharer. Zudem fand ein junger Priester mit dem Namen Sauniere im Jahre 1885 nach Restorationsarbeiten in der hiesigen Kirche uralte, verschlüsselte Pergamente, die ihm zu einem unerwarteten und bis heute ungeklärten Geldsegen verhalfen. Einen Teil seines Reichtums nutzte er, um die Kirche mit kryptischen Symbolen zu überziehen, die angeblich im Falle einer richtigen Interpretation, den Schlüssel zu seinem Geheimnis offenbaren sollen. Schnell wurde gemunkelt, daß er den uralten und lange verschollenen Schatz der Katharer gefunden hatte. Bis zu seinem Tod erforschte der Pater das Hinterland und schreckte auch nicht davor zurück, wichtige Denkmäler zu zerstören. Sein Geheimnis nahm er mit ins Grab. Doch seitdem tummeln sich viele Schatzsucher und Geheimgesellschaften, wie die Freimaurer oder die Prior de Sion im Hinterland herum. Es wird sogar gemunkelt, daß die Tempelritter dort den heiligen Gral in einer der zahlreichen unterirdischen Höhlen erfolgreich vor der Kirche verstecken konnten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Gabriel im Rahmen seiner Nachforschungen um den Verbleib des Babys auf eine Reisegruppe stößt, die bestrebt ist, das Rätsel um den Pater zu lösen und den Schatz zu finden. Ein Mitglied dieser illustren Gruppe ist Gabriels langjähriger Freund, Detektiv Mosely. So bleibt kein Auge trocken und auch Grace wird sich ab dem zweiten Spieltag dem Duo anschließen. Somit nimmt ein spannendes, über drei Spieltage erzähltes Abenteuer seinen Lauf, das geschickt Fakten und Mythen miteinander verwebt.

Die Atmosphäre – gewohnt erstklassig

Wie von Jane Jensen gewohnt, liefert sie für 'Gabriel Knight 3' eine spannende und sauber recherchierte Geschichte ab. Schon nach dem Spielstart ist er wieder da. Der „Jene Jensen Effekt“. Man wird sprichwörtlich in die Spielwelt gesaugt und kommt erst wieder davon los, wenn der Abspann auf dem Bildschirm erscheint. Vor allem das sorgfältig herausgearbeitete Charakterdesign ist hier besonders hervorzuheben. Die im Spiel behandelten Personen haben alle ihre Fehler und Schwächen und verfolgen ihre ganz individuellen Ziele. Verstärkt wird die Glaubwürdigkeit durch das Feature, das jeder Charakter einem speziellen Tagesablauf nachgeht und sich dadurch in der Spielwelt frei bewegt. Zusammen mit den toll geschriebenen Dialogen entfaltet sich somit vor den Augen des Spielers eine Welt, die lebendig zu werden scheint. Natürlich kann dieser Zustand nur funktionieren, wenn die Geschichte auch vernünftig erzählt wird. Da gibt es im Genre leider viele Designer, die einfach nicht verstehen, wie man einen vernünftigen Handlungsbogen konstruiert und plausibel umsetzt. Ganz anders bei den Arbeiten einer Jene Jensen. Die Vorarbeit in Form von akribisch durchgeführten Recherchen hat sich mal wieder als ausgesprochen nützlich erwiesen. Mit viel Geschick wird die Geschichte durch viele Fakten, gepaart mit einer Portion Fiktion und Okkultismus verknüpft. Man lernt viel über geheime Bünde, den heiligen Gral und seine Bedeutung im esoterischen Sinne, sowie die Rolle der Kirche und der Frage, ob Jesus Nachkommen hatte. Dieser co*cktail motiviert ungemein und führt dazu, daß man gerne weiterspielt und im Verlauf der Handlung immer wieder positiv überrascht wird. Verbunden mit den hervorragend geschriebenen Dialogen rund um die Befragung von verdächtigen Personen sowie das komplizierte Verhältnis zwischen Mosley, Grace, Gabriel und Madelaine führen dazu, das in keiner Minute ein Hauch von Langeweile aufkommen will. Unterstrichen wird dieser Eindruck vor allem wieder durch die tolle Vertonung. Durch die Grafik, die den Ort Rennes-le-Chateau exakt im Original nachbildet scheint die Spielwelt endgültig lebendig zu werden.

Was den sonst wirklich sehr guten Eindruck leicht trübt, ist der für meinen Geschmack etwas zu abrupte Schluß. Das Ende lässt den Spieler mit einigen Fragen zurück. Ich finde es immer schade, wenn ein Film oder ein Spiel mit einem Cliffhanger endet. In diesem Fall will der Spieler einfach wissen, was aus Grace geworden ist. Leider wird diese Frage nicht beantwortet. Zwar wollte Jane Jensen mit einem 'Gabriel Knight 4' direkt an den Schluß anknüpfen und die Beziehung zwischen Gabriel und Grace weiter ausarbeiten, da jedoch die Adventuresparte kurze Zeit später von Sierra geschlossen wurde, ist sie uns bis heute eine Fortsetzung schuldig geblieben. So kann nur spekuliert und gehofft werden, das Jene Jensen irgendwann einmal ihre Geschichte in Form eines Romans weitererzählt. Sofern nicht doch noch irgendwann seitens Sierra ein Umdenken in Sachen Adventures stattfinden sollte.

Das Gameplay – oder wie spät ist es?

Die Handlung von 'Gabriel Knight 3' ist in drei Spieltage unterteilt. Jeder Spieltag wiederum ist in diverse Zeitabschnitte (in der Regel zwei Stunden) eingeteilt. Damit wurde der Tatsache Rechnung getragen, daß jede Person einem individuellen Tagesablauf nachgeht und sich je nach Uhrzeit an einem anderen Ort aufhält. Wer bei dem Wort Timer zu Recht die Stirn runzelt, den kann ich beruhigen. Anders als in 'Dark Seed', wo der Timer im Hintergrund automatisch abläuft und bei Fehlern irgendwann dazu führt, daß man das Spiel nicht mehr gewinnen kann, wurde dieses Extrem in 'Gabriel Knight 3' zum Glück entschärft. Man kann jedoch im Handlungsverlauf viele optionale Gespräche und Rätsel führen bzw. lösen, die einige zusätzliche Informationen zur Hintergrundgeschichte liefern, aber nicht zwingend notwendig sind. Für die spielrelevanten Passagen hat man immer genügend Zeit und muss sich keine Sorgen machen, einen wichtigen Gegenstand bzw. eine Person vergessen zu haben. Wenn man eine Schlüßelsituation geschafft hat, hört man das leise Ticken einer Uhr. Danach ist es ratsam, die Location zu wechseln und andere Orte wie das Hotel aufzusuchen, um alternative Handlungsstränge und Gespräche weiterverfolgen zu können.

Was die Rätsel anbelangt, so ist man größtenteils damit beschäftigt, die Mitglieder der Reisegruppe zu beschatten und zu befragen. Für jedes erfolgreich gelöste Rätsel gibt es wieder Punkte. Die maximal erreichbare Punktzahl beträgt 965 Punkte. Ab dem zweiten Spieltag spielt man abwechselnd in der Rolle von Gabriel und Grace. Bei Grace gibt es nach dem Auffinden des „Le Serpent Rouge“, einem verschlüsselten Dokument in Versform, einige SIDNEY-Rätsel zu lösen. Diese sind teilweise sehr knackig, heben sich aber erfrischend vom gängigen Genrestandard ab. SIDNEY ist die Schattenjäger Informationsdatenbank, die einer Enzyklopädie wie Wikipedia nachempfunden ist, mit der man dann nach Informationen zu den einzelnen Rätseln suchen muss. Hier haben sich jedoch ab und zu arge Übersetzungsfehler eingeschlichen, die teilweise dazu führen, daß man einige Wörter nicht direkt nachschlagen kann. Mit SIDNEY kann man aber auch Fingerabdrücke, Audiofiles, Karten und Notizen einscannen, mit denen man nach und nach ein Täterprofil über die einzelnen Mitglieder der Reisegruppe erstellt. Echte Detektivarbeit eben. Bei den SIDNEY Rätseln mit Grace, muss man unter anderem alte Schriften nach Anagrammen und geometrischen Formen scannen, die man dann nach und nach mit Zuhilfenahme des Le Serpent Rouge auf einer Karte des Langudeoc einzeichnen muss. Diese Rätsel sind wie bereits erwähnt teilweise extrem knackig, können aber einer eingebauten Hilfefunktion sei Dank, entschärft werden. Mit Ausnahme der SIDNEY-Rätsel bewegen sich die anderen Rätsel jedoch auf einem normalen Niveau und sind ansonsten auch logisch nachvollziehbar. Im letzten Abschnitt des Spiels kommen noch einige etwas nervige Actionpassagen zum Einsatz, die den ansonsten positiven Eindruck etwas trüben. Diese Passagen stellen die einzige Situation im Spiel dar, in der Gabriel sterben kann. Da diese Szenen im Falle des Scheiterns beliebig wiederholt werden können, entfällt jedoch zwanghaftes speichern.

Die Grafik

Die 'Gabriel Knight Serie' war schon immer in grafischen Belangen richtungsweisend und nahm dabei oft eine gewisse Vorreiterrolle ein. Beeindruckte 'Sins of the Fathers' seinerzeit mit einer wunderschönen, detaillierten 2D-Grafik in SVGA, erschien sein Nachfolger 'The Beast Within' als interaktiver Film, indem Schauspieler die Rollen der einzelnen Protagonisten übernahmen. In 'Gabriel Knight 3' wurde nun der Schritt in die dritte Dimension vollzogen. Zwar war die 3D-Grafik schon beim Release im Jahr 1999 nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik, dafür ist diese jedoch sehr stimmig ausgefallen. Die maximale Auflösung beträgt 1024* 768 Bildpunkte. Die einzelnen Locations wurden sehr realistisch und detailliert gestaltet. Vor allem der Ort Rennes-le-Chateau wird am Bildschirm originalgetreu wiedergegeben. Jedoch gibt es auch einige Kritikpunkte. Wenn man eine andere Location betritt bzw. verlässt, beispielsweise ein Zimmer, so wird dieser Vorgang immer durch einen Ladevorgang unterbrochen. Die Engine muss ständig auf den Speicher zugreifen, was den sonst reibungslosen Spielfluss immer wieder kurzzeitig unterbricht. Des Weiteren sind einige Charaktere nicht besonders detailliert dargestellt. Die Hauptcharaktere Gabriel und Grace weisen einen höheren Detailgrad auf, als beispielsweise Nebencharaktere wie Madelaine Butane. Zudem sieht man der Grafik die Zeichen der Zeit deutlich an. Die Hintergründe sind für heutige Verhältnisse nicht besonders hoch aufgelöst und die Polygone wirken extrem kantig. In einigen Dialogen wurde seitens der Designer vermutlich vergessen, die Lippen der Charaktere zu animieren, wenn diese miteinander reden. Auch einige Schatteneffekte wurden falsch gesetzt. Trotz dieser Kritikpunkte weist das Spiel keinerlei Clipping Fehler auf und ist mit einigen Abstrichen auch heute noch recht ansehnlich.

Der Sound – auch ohne Robert Holmes eine Ohrenweide

In 'Gabriel Knight 3' wurde ausnahmsweise nicht auf die ausgewiesene Expertise von Robert Holmes zurückgegriffen, der bereits den mitreißenden Soundtrack zu 'Sins of the Fathers' und 'The Beast within' komponierte. Sein Kollege David Henry übernahm den Part und macht seine Sache ausgesprochen gut. Neben einigen bekannten Stücken, die von Robert Holmes komponiert wurden, beispielsweise das „Gabriel Knight Theme“, komponierte David Henry viele neue Stücke, die sich nahtlos in das Spiel einfügen und sehr gut passen. Vor allem das „Main Theme“ ist ein schöner Ohrwurm, den ich neben den anderen Stücken wie das Piano solo „Montreux Study“ auch heute noch gerne privat höre. Auch die Sprachausgabe bewegt sich wieder auf einem sehr hohen Niveau. Die Stimmen wurden passend ausgesucht und mit Sprechern aus der Filmbranche besetzt. In der englischen Version leiht Tim Curry wie bereits in 'Sins of the Fathers' Gabriel seine unverwechselbare Stimme. Einen qualitativen Unterschied zwischen der deutschen und der englischen Fassung kann ich nicht ausmachen. Beide Versionen befinden sich auf dem gleichen, qualitativ hochwertigen Niveau. Allerdings sind mir in der deutschen Version einige Stellen aufgefallen, die vermutlich nicht synchronisiert wurden. Es folgt dann lediglich der untertitelte Text, von Sprachausgabe fehlt jedoch jede Spur. Dieses Manko erscheint zum Glück relativ selten.

Die Bedienung – Mausunterstützung trotz 3D-Grafik

'Gabriel Knight 3' beweist, daß ein 3D-Adventure auch mit einer herkömmlichen Maussteuerung funktionieren kann. Andere Hersteller, wie Lucas Arts waren zu jener Zeit der Auffassung, das ein Adventure nur mit einer Tastatursteuerung vernünftig bedient werden könnte. Das Ergebnis hielt sich bekanntlich in Grenzen. Die Steuerung geht soweit ganz gut vonstatten. Wäre da nur nicht das gelegentliche Problem mit der Kamera. Die Kamera muss mit der Maus hin und wieder justiert werden, was jedoch nach einer kurzen Einübungszeit ganz gut vonstatten geht und nicht weiter ins Gewicht fällt. Was die Bedienung im Allgemeinen betrifft, so geht diese leicht und intuitiv zu Gange. Mit der rechten Maustaste wird ein kleiner Balken aufgerufen, der neben den Spieleinstellungen auch das Inventar in Form einer Tasche anzeigt. Klickt man mit Linksklick auf eine Person bzw. einen Gegenstand, so nimmt der Cursor eine bläuliche Färbung an. Das ist das Zeichen, das mit der Spielwelt entsprechend interagiert werden kann. Mit betätigen der linken Maustaste öffnet sich ebenfalls ein kleiner Balken, der je nach Situation diverse Symbole beinhaltet. Das Sprechblasen Symbol signalisiert beispielsweise die Möglichkeit, mit einem potenziellen Gesprächspartner eine Konversation zu beginnen.

Inspirationsquellen

Wer einmal Literatur von Dan Brown gelesen hat, speziell sein 2003 erschienenes Buch „Sakrileg“, wird mit Sicherheit einige Gemeinsamkeiten und Theorien in ' Gabriel Knight 3 ' vorfinden. Im Spiel, als auch im Buch und dem gleichnamigen Film, wird die Theorie um eine mögliche Blutlinie Jesu behandelt. Seinen Ursprung hat diese Theorie im 1982 erschienenen Buch ' Der heilige Gral und seine Erben', das von Henry Lincoln, Michael Baigent und Richard Leigh verfasst wurde. Diese Quelle nutzten auch Jene Jensen und Dan Brown für ihre Arbeiten. Die Theorie besagt, daß das Wort „San Greal“, was soviel bedeutet wie heiliger Gral, falsch übersetzt wurde und ursprünglich „Sang Real“, also königliches Blut lautete.

Die Theorie kommt dabei zur Schlussfolgerung, daß Jesus Nachkommen mit Maria Magdalena hatte, die nach dessen Kreuzigung schwanger nach Frankreich ins Langudeoc floh und dort die Kinder aufzog. Später heirateten diese Kinder dann in die hiesigen Adelshäuser ein, was den weltlichen Herrschaftsanspruch der Kirche gefährdete und diese dazu bewog, kriegerisch gegen Wissensträger wie die Katharer und die Tempelritter vorzugehen. Als diese Theorie 1982 veröffentlicht wurde, schlug sie breite Wellen in der Öffentlichkeit, als auch in der Kirche. Sie ist bis heute umstritten.

Was den Ort Rennes-le-Chateau betrifft, so sind dort bis in die heutige Zeit immer noch Glücksritter und Schatzsucher unterwegs. Der mysteriöse Reichtum von Abbe Sauniere regt bis heute die Phantasie an und ist Ideengeber für zahlreiche Theorien und Spekulationen. Das im Spiel verwendete Manuskript der „Le Serpent Rouge“, was übersetzt „rote Schlange“ bedeutet, existiert übrigens tatsächlich. Es erschien 1967 zum ersten Mal und besitzt 13 verschlüsselte Verse, die angeblich mit dem richtigen Schlüssel den Weg zu Saunieres Reichtum offenbaren.

Erhältlichkeit

Die Erstausgabe, der ein 18-seitiges Comic in Printform beigefügt wurde, kann ohne große Probleme über Ebay bzw. Amazon Marketplace bezogen werden. Des Weiteren wurde 'Gabriel Knight 3' auch im Rahmen der Sierra eigenen „Best Seller Series“ in Form einer Budgetversion neu aufgelegt, in der das Comic als PDF auf dem Datenträger enthalten ist. Diese Budgetversion kann auch heute noch regulär beim Spieleverkäufer des Vertrauens erworben werden. Ausgeliefert wird das Spiel auf drei CDs.

Kompatibilität auf zeitgenössischen Rechnern

Das spannende Abenteuer um Gabriel Knight und seine Gefährten läuft problemlos unter Windows XP.

Gabriel Knight 4?

Viele Fans, mich inbegriffen, warten schon sehr lange darauf, daß die Gabriel Knight Reihe endlich fortgesetzt wird. Laut Jane Jensen war ein vierter Teil bereits in der Konzeptionsphase, als Sierra aufgrund des finanziellen Misserfolgs von Teil 3 die Arbeiten an diesem Projekt einstellen lies. Die Thematik des vierten Teils sollte sich mit dem Thema Geister befassen. Zudem war nicht vorgesehen, die Serie nach dem vierten Teil bereits abzuschließen. Um sich vielleicht doch noch einmal Gehör bei den zuständigen Personen zu verschaffen, wurde von Fans eine Online Petition ins Leben gerufen, in die sich jeder eintragen kann. Wie ich finde eine feine Sache, die hier nicht unerwähnt bleiben sollte.

GK4 Petition

Gabriel Knight III - Blut der Heiligen, Blut der Verdammten - Klassiker-Test - Adventure Corner (2024)

References

Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Velia Krajcik

Last Updated:

Views: 6214

Rating: 4.3 / 5 (74 voted)

Reviews: 81% of readers found this page helpful

Author information

Name: Velia Krajcik

Birthday: 1996-07-27

Address: 520 Balistreri Mount, South Armand, OR 60528

Phone: +466880739437

Job: Future Retail Associate

Hobby: Polo, Scouting, Worldbuilding, Cosplaying, Photography, Rowing, Nordic skating

Introduction: My name is Velia Krajcik, I am a handsome, clean, lucky, gleaming, magnificent, proud, glorious person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.