Der Tasmanian Devil – ein neuer (alter) Geheimköder? - schonzeitvertreib.de (2024)

Im vergangenen Jahr lernte ich einen einheimischen Lachsangler in Norwegen kennen, der mir euphorisch seinen Köder präsentierte, mit dem er in jener Saison etliche Lachse gefangen hatte. Neugierig begutachtete ich das Ding. Es handelte sich um den Tasmanian Devil. Ich hatte ihn bis dato noch nie gesehen. Eine Recherche im Internet ergab, dass es ihn zwar schon lange auf dem Markt gibt, er in Deutschland aber relativ unpopulär ist. An dieser Stelle erst Mal einen Herzlichen Dank an Tom‘s Taz Lures! Uns wurden auf Nachfrage einige Modelle zugesandt und wie in unserem Tasmanian Devil Unboxing angekündigt, haben wir sie nun für euch getestet…

Der Köder

Beim Tasmanian Devil handelt es sich um einen zweiflügeligen Durchlauf-Köder aus hartem Kunststoff. Den Namen hat er seiner leicht gebogenen Drachenform zu verdanken, durch die er in der Silhouette einem Tasmanischen Teufel mit ausgebreiteten Flügeln ähnelt. Die Größen von 7g, 13,5g und 20g werden in unzähligen Dekors angeboten. Dabei bezieht sich Dekor in der Regel auf den Körper des Köders, die Flügel sind bis auf wenige Ausnahmen transparent gehalten. Obwohl er bereits in den 70er Jahren in Australien erfunden wurde, ist er hierzulande relativ unbekannt. Vor 18 Jahren gab es mal einen Bericht bei Jenzi und vor 10 Jahren wurde kurz ein Blog-Beitrag im Blinker diskutiert.

Einsatzgebiet

Der Tasmanian Devil gilt als guter Salmonidenköder und wird vor allem zum Schleppangeln auf Seeforelle angeboten. Das erklärt vielleicht, warum er in Deutschland nie wirklich den Durchbruch geschafft hat. Schleppfischen auf Seeforelle ist nicht wirklich die weit verbreitetste Angelmethode hierzulande. Nichts desto trotz wird er erfolgreich als ganz normaler Spinnköder auf Salmoniden eingesetzt. Ist er auch auf andere Fische wie Hecht und Barsch fängig? Das erfährst du im Abschnitt „Der große Test“!

Montage-Varianten

Bei der Montage gibt es viel Spielraum für Variationen. Für alle Varianten gilt: Nie den Wirbel vergessen, da sonst die Schnur sehr leicht verdrallt.

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Variante 1 – Standard

Montiere den Köder wie ausgeliefert an einen Karabiner mit Wirbel. Dieser Karabiner kann sich je nach Einsatzgebiet am Ende eines Stahlvorfachs oder eines Fluorocarbon-Vorfachs befinden.

Variante 2 – Rückwärts aufgezogen

Ziehe den Köder vom Führungsdraht ab und stecke ihn in umgedrehter Richtung wieder auf. So kannst du ein alternatives Laufverhalten erzeugen, was manchmal Wirkung hat.

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Variante 3 – Direkt auf der Schnur

Entferne den Führungsdraht komplett und ziehe den Köder direkt auf die Vorfachschnur auf. So kannst du mit der Hakenart und -größe variieren. Zwischen Köder und Haken solltest du dann noch eine Perle als Knotenschutz fädeln. Entweder transparent, oder, um einen zusätzlichen Reizpunkt zu setzen auch farbig, z.B. rot.

Diese Variante erschwert sich schüttelnden Großforellen das „Selbst-Abhaken“, da der Köder auf der Schnur aus dem Aktionsfeld des gehakten Fisches heraus läuft. Mach das Vorfach nicht zu lang (40cm reichen vollkommen) und versehe es am anderen Ende mit einer Schlaufe (gibt es beim Stahlvorfach vorgefertigt). Hänge es dann in einen Karabiner mit Wirbel ein, der sich am Ende der Hauptschnur befindet. Der Vorteil: Du kannst im Handumdrehen den Köder wechseln, ohne eine neue Montage basteln zu müssen. Einfach das Vorfach aushängen und den Devil über die Schlaufe ziehen, um ihn auszutauschen oder umzudrehen.

Variante 4 – Dual-Depth nutzen

Bei der 20g-Variante des Tasmanian Devil bietet sich eine Spezial-Option, „Dual Depth“ genannt die du mit der Variante 3 kombinieren kannst. Es handelt sich um eine alternative Öffnung am Schnurauslass. Wenn du die Schnur hier durch fädelst, läuft der Devil tiefer.

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Variante 5 – mit Springerfliege

Auf Meerforelle hat sich die Kombination eines Laufköders mit einer Springerfliege bewährt. Das lässt sich mit dem Tasmanian Devil wunderbar umsetzen. Wir empfehlen dazu eine sogenannte Liftmontage, die bewirkt, dass der Fisch nach dem Anbeißen automatisch den Zweitköder von sich weg und nah an die Hauptschnur zieht. Das minimiert Verletzungen und Hänger.

Ans Ende der Hauptschnur kommt ein Tönnchenwirbel. Ein 60cm langes Fluorocarbonvorfach läuft durch die freie Öse und wird rechts und links vom Tönnchenwirbel mit einem Gummistopper flankiert. Ans eine Ende wird dann der Devil inclusive Führungsdraht befestigt. Ans andere Ende kommt ein Springring und daran ein weiteres, etwa 20cm langes, Fluorocarbonvorfach mit einer Meerforellenfliege.

Der große Test

Wurfeigenschaften: Bereits beim ersten Auswerfen waren wir sehr positiv überrascht! Du kannst mit dem Tasmanian Devil äußerst weit werfen! Das gibt einen ganz großen Pluspunkt. Wirfst du ihn in einem flachen Winkel, kannst du ihn außerdem wie einen flachen Stein auf der Oberfläche flitschen lassen. Mit ein bisschen Übung ist das eine gute Möglichkeit, den Köder unter überhängende Bäume zu manövrieren!

Laufeigenschaften: Durch die leicht gebogene Form läuft der Köder sehr verführerisch. Durch die Geschwindigkeit der Führung kannst du den Lauf maßgeblich beeinflussen. Mit normaler Kurbelgeschwindigkeit läuft der Tasmanian Devil relativ flach. Das ist praktisch, wenn du ihn über starkem Wasserpflanzenbewuchs hinweg führen willst. Für eine tiefere Köderführung hast du diverse Optionen. Hier sind vier Möglichkeiten für eine tiefere Köderführung.

  • Erstens: Führe ihn langsamer. Das beraubt den Devil aber auch ein wenig seiner Laufeigenschaften.
  • Zweitens: Streue zwischendurch Spinnstopps ein und lass ihn immer mal wieder etwas absinken. Spinnstops lassen den Tasmanian Devil attraktiv im Wasser taumeln.
  • Drittens: Greife zu einem größeren, schwereren Modell des Köders. Damit selektierst du dann natürlich auch die Größe des Zielfisches.
  • Viertens: Bringe statt der oben in Montage-Variante 3 erwähnten Perle ein Cheburashka-Gewicht zwischen Köder und Haken an.

Fängigkeit: Wir haben uns beim Test darauf konzentriert, wie Nichtsalmoniden auf den als Spinnköder geführten Tasmanian Devil reagieren und waren begeistert! An einem 3-stündigen Angelnachmittag an einem kleinen Brandenburger See gingen uns 5 Hechte an den Haken. Größere Barsche nahmen den Köder bei unserem Test im heimischen Barschgewässer ebenfalls. Zu den Barschen müssen wir sagen, dass selbst die kleinste Variante des Tasmanian Devils schon recht groß ist. Dadurch ist die Bissfrequenz relativ gering, da nur größere Fische ihn attackieren. Das mag bei Barschen allerdings durchaus erwünscht sein. So kannst du durch den Köder bereits eine Vorselektion erreichen und die kleineren Fische schonen.

Fazit

Möchtest du etwas Neues probieren? Etwas, was die Fische hierzulande noch nicht verschreckt hat? Dann greife unbedingt mal zum Tasmanian Devil! Entscheidest du dich, bei einem der vielen Anbieter aus UK oder US zu bestellen, dann tu du dich am Besten mit ein paar Kumpels zusammen, damit ihr euch die Auslagenpauschale für den Zoll- und die Porto-Kosten aufteilen könnt. Wir haben viel Spaß und Fangerfolg mit dem Köder gehabt. Er hat sich einen festen Platz in unserer Köderbox erobert. Auch in deiner?

Achtung! Es werden auch billige Varianten aus China unter der Bezeichnung „Waterboy“ verkauft. Sie sehen dem Tasmanian Devil täuschend ähnlich, weichen aber in den Dekors leicht ab. Ein großes Manko: der innenliegende Draht lässt sich bei diesen Produkten nicht entfernen, da die Schnur-Öse zu dick ist! Willst du den vollen Reichtum an Montage-Variationen ausnutzen können, bleibe beim Original!

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